Mittwoch, 16. Januar 2013

Shoutout #001 - "Von sexistischer Zombiegewalt" oder: "Doppelmoral für Gamer"

Tag allerseits!

Aus gegebenem Anlass möchte ich an dieser Stelle mal meiner Meinung Ausdruck verleihen und eine kleine Einführung in unsere neue Rubrik "Shoutout" geben. Zweck dieser ist es, möglichst komprimierte Meinungen zu Themen zu formulieren, welche uns persönlich aktuell beschäftigen.

In der ersten Ausgabe von Shoutout geht es um "Dead Island: Riptide". Jedoch nicht direkt über das Spiel an sich, vielmehr um die Beigabe der sogenannten "Zombie Bait Edition".
Die hat nämlich in den letzten Wochen weltweit bei vielen Fans und Kritikern für ordentlich Furore gesorgt.
Ein verstümmelter Frauentorso mit dicken Hupen stark ausgeprägten sekundären Geschlechtsmerkmalen gab Anlass zur Empörung.
"Sexismus und Gewaltverherrlichung", das wird Publisher "Deep Silver" nun vorgeworfen.
So viel zum Vorfall.
Aber ist der ganze Aufstand eigentlich berechtigt?

Nach reifer Überlegung hab ich den Entschluss gefasst, meinen wohlmöglich aneckenden geistigen Erguss zum Thema öffentlich zugänglich zu machen.
Ich, als langjähriger Gamer, sehe es sogar in meiner Pflicht dies zu tun, denn erst der Austausch bringt Veränderung.
Mir geht diese Doppelmoral der eigens titulierten "toleranten" Gamer-Community auf den Keks. Um gleich den Anteil der rhetorischen Frage vorwegzunehmen: Im eigentlichen Spiel, rollen da etwa nicht massenweise Köpfe und Gliedmaßen? Und nun mit dem Argument um die Ecke zu kommen, Trailer und Äußerungen seitens Deep Silver implizierten emotionale Tiefe und Charakterbindung, ist in diesem Fall meiner Meinung nach (matschiger) Schnee von gestern. Denn ich denke, dass sich jeder (nach anfänglichen Einbußungen) im Klaren ist, auf was er sich einlässt, wenn Dead Island aus der Kiste gekramt wird. Wer Dead Island spielt, tut das in in der Regel wahrscheinlich aus dem Grund, wieso es eben viele tun: Die Welt mal selbst aus Sicht eines Romeros oder Fulcis zu sehen und untote Hirnkauer in Grund und Boden stampfen zu können. Eigentlich logisch, dass sowas nicht harmlos zur Sache geht und zurecht offiziell nicht für Kinder und Jugendliche zugänglich ist. Wieso sich also über einen blutverschmierten Torso echauffieren?
Mit der Dreingabe der Collector's Edition verhält es sich wie in den meisten anderen Fällen, in denen es Statuen, Büsten, Karten, Modelle und Replikas der Lieblingswaffe aus dem Spiel hagelt, um die limitierte Ausgabe besonders schmackhaft zu gestalten. Meist sind sie "nice to have" aber nicht wirklich nötig, teilweise sogar billige Chinaware. Das Design dieses handbemalten Statuenunikats wird dem Franchise "Dead Island" gerecht. Es wirkt keinesfalls deplatziert oder unpassend und kommt zudem in hochwertiger Aufmachung daher. Ein Beispiel für Geschmacklosigkeit hingegen wäre, dem neusten Microsoft Flugsimulator einen DLC beizulegen, welcher den Zugang zur Map "New York 2001" samt passendem Untersatz ermöglicht - scharfe Kritik wäre in diesem Fall erwünscht.
Den Entwicklern aber über Gewaltverherrlichung und Klientelabgriff auch noch Sexismus vorzuwerfen deutet auf einen Kreativitätsmangel hin. So ein Vorwurf wird meist dann ausgesprochen, wenn man sich irgendwie über ein Problem beklagt, es letztendlich aber nicht wirklich benennen kann. Ich meine, eine dekadente und partyverseuchte Urlaubsinsel akzeptieren aber not to deal with chicks - erkenne ich da die Handschrift von Frau Schwarzer? Das kann doch keiner erwachsenen Urteilsbildung entsprungen sein.

Mir erscheint es im Allgemeinen neuerdings so, dass es wohl zum Trend geworden ist, gegen alles harsche Kritik zu äußern, das nicht der allgemeingesetzten geistigen Norm der Gesellschaft entsprechend ist. Ich wettere hiermit nicht gegen eine individuelle und selbstverständlich gültige Meinung, vielmehr gegen das Kollektiv dahinter. Man könnte meinen, das Ganze fände seinen Ursprung im medialen "Shitstorm" in puncto Gamerhetze. Nämlich der kritischen Instanz gefällig zu sein und jedes "Klischee" verneinen zu wollen...


Bilder der "Zombie Bait Edition"






- Timo

Jährlicher Routine-Vermerk

Moin Leu... ähm ja. Wir sind euch wohl erstmal eine Erklärung schuldig.

Es dürfte wohl aufgefallen sein, oder auch nicht. Der letzte Post liegt nun schon gut ein Jahr zurück.
So siehts wohl aus, wir alten Nasen. Da hat man sich für den Anfang wohl zu viel vorgenommen. Ich will nicht drumherum reden. Lernstress dürfte da ein wesentlicher Faktor im System gewesen sein. Aber auch unsere eigene Antriebslosigkeit führte fast schon schneller zum Fall als überhaupt dagewesen - jedenfalls vorübergehend.
Im vergangenen Jahr wurde mehr mit Abwesenheit als mit ruhmreichen Leistungen geglänzt.
Wir sagen jedoch: Keine Schande und schöpfen das Positive aus allem Übel. Denn so haben wir die Möglichkeit bekommen, noch einmal über neue Konzepte und die Herangehensweise im Allgemeinen nachzudenken. Denn so viel sei verraten - es wird unterhaltsam.
Aber ohne sich jetzt weiter an diesem Thema aufzuhalten, möchten wir direkt loslegen - gemeinsam mit euch.

Auf ein besseres Jetzt, auf eine bessere Zukunft!

Ein frohes (vorallem verspätetes) gesundes und erfolgreiches Jahr wünschen euch Bas und Timo!


- Timo